Die Sache mit dem Suppenhuhn
Der klimaschädliche, synthetische Stickstoffdünger könnte durch Stallmist, Gülle, Gründüngung und Kompost ersetzt werden. Mit Grundfutter von Dauergrünland und pflanzlichen Nebenprodukten aus der Lebensmittelerzeugung ist Importfuttermittel ersetzbar. Durch mehr artenreiche Dauergrünlandstandorte zur Beweidung entstehen schutzwürdige Biotope, mit verbesserter Bodenfruchtbarkeit durch Humusbildung, und CO2-Speicher. Das deutsche Tierschutzgesetz müsste umgesetzt werden: Tierkontrollen, tierärztliche Behandlungen, bessere Transportbedingungen, vollständige Betäubung vor der Schlachtung und tiergerechte Ställe mit Bewegungsmöglichkeiten. Bessere Haltungsbedingungen sind durch höhere Verbraucherpreise zugunsten der Erzeuger möglich. Für Lebensmittel vom Tier wünscht sich die Mehrheit der Konsumenten eine gesetzlich vorgeschriebene, einheitliche Kennzeichnungspflicht. Unverzichtbar für den Klimaschutz sind auch das Beenden von Moornutzungen, die Reduzierung der Lebensmittelabfälle und die Halbierung des Fleischverzehrs. - Die Cornelie Jäger, ehemalige baden-württembergische Landesbeauftragte für Tierschutz, bietet eine leicht lesbare, sachliche und umfassende Betrachtung der Konflikte und verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Allgemein sehr empfehlenswert.
Brigitte Müller
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Sache mit dem Suppenhuhn
Cornelie Jäger
Ulmer (2018)
335 S. : graph. Darst.
kt.