Die tote Schwester
Zbigniew Meier, Polizist aus Köln, macht mit seiner jungen Freundin Lena ein paar Tage Urlaub in New York. Dort lernen sie eher zufällig einen alten Juden kennen, der auch aus Köln stammt, und der ihnen seine Geschichte erzählt. Als Kind wurde er in den Kriegsjahren einer Flüchtlingsgruppe mitgegeben, seine Eltern blieben zurück. Sie wurden später auf der Flucht erschossen. Seine kleine Schwester blieb verschollen und wurde später für tot erklärt. Trotz aller Bemühungen ließ sich nie eine Spur finden. Lena findet, sie und Zbigniew sollten Weissbergs Wunsch erfüllen und nach der Schwester forschen. Zbigniew lehnt das ab, und Lena trifft sich noch mal allein mit Weissberg. Als die beiden nach Deutschland zurückkommen, wird Lena noch auf dem Flughafen Köln entführt. Einiges deutet anfangs auf terroristische Zusammenhänge, aber schon bald wird klar, dass diese alte Geschichte eine Rolle spielt. Zbigniew stellt eigene Nachforschungen an und stößt auf komplizierte Zusammenhänge. - Der gut konstruierte Roman braucht der vielen Einzelheiten wegen aufmerksames und konzentriertes Lesen, was aber angesichts des angenehmen und kurzweiligen Schreibstils nicht schwerfällt. Der Autor steigert geschickt die Spannung, und zum Schluss mag man das Buch nicht aus der Hand legen. Überall empfohlen.
Ulrike Braeckevelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die tote Schwester
Stephan Brüggenthies
Eichborn (2011)
436 S.
fest geb.