Abfahrt 9:42

Die 12-jährige Billie muss leider ihre Mutter, die an MS erkrankt ist, verlassen, da diese sich nicht weiter um sie kümmern kann. So kommt sie vom quirligen Stockholm in ein kleines, ländliches Dorf, weit von der Hauptstadt entfernt zu einer Pflegefamilie. Doch Billie ist eine Frohnatur und versucht tapfer, sich in das starr strukturierte Familienleben des Pastorenhaushaltes einzufügen. Denn richtiges Familienleben mit gemeinsamen Mahlzeiten und Sonntagsausflügen kennt sie eigentlich gar nicht. Doch mit der Zeit muss sie erkennen, dass auch die Pflegefamilie eine verborgene Last zu tragen hat. Denn der kleine Bruder der Pflegegeschwister ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und jedes Familienmitglied versucht, damit auf eigene Weise fertig zu werden. Durch Billies Andersartigkeit, ihre offenen Nachfragen und ihren entwaffnenden Charme schafft sie eine Leichtigkeit, die der Familie gut tut und sie neuen Lebensmut finden lässt. Und auch für das Schulleben in der Provinz ist Billie eine echte Bereicherung und ist dabei selbst hin- und hergerissen, die richtige Freundin zu finden. - "Sonnigen Charakteren wie Billie sollte man mindestens einmal im Leben begegnet sein - und sei es nur in einer fesselnden Geschichte wie dieser." Damit fasst der Klappentext gekonnt die Intention dieser wunderbaren Geschichte zusammen, die die möglichen Problematiken von Pflegefamilien und verwaisten Eltern leicht und mit Tiefgang beschreibt. Schwedische Autorinnen bürgen doch immer wieder für Qualität, wenn es um Andersartigkeit und Toleranz geht. Für eine Leserschaft, die nicht nur Fantasy mag, sondern sich auch für Alltagsprobleme interessiert. Für das Regal "Hier und Heute" eine tolle Aufstockung.