Musik ist alles und alles ist Musik

"Musik bietet uns sowohl die Möglichkeit, die Hässlichkeit der Welt zu vergessen, als auch die Fähigkeit, die Welt und ihre Gräuel zu verstehen und zu transzendieren". Diese Erkenntnis steht im Mittelpunkt der Festrede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele im Jahre 2010. Sie ist auch der ,Basso continuo' aller in diesem Band versammelten Texte und Gespräche von und mit Daniel Barenboim. Seit vielen Jahren gehört Barenboim zu den ganz großen in der ganzen Welt gefeierten Dirigenten. Er nützt diesen Ruhm aber auch wie nur wenige Künstler unserer Zeit, sich immer wieder mit einer eigenen Stimme zu gegenwärtigen Krisen und Konflikten öffentlich zu äußern. Besonders liegt ihm am Herzen, mit den Möglichkeiten der Musik dazu beizutragen, den als kaum lösbar geltenden Dauerkonflikt zwischen Israel und Palästina nicht weiter eskalieren zu lassen. Gerade weil er aus einem jüdischen Elternhaus stammt, versucht er sich als Mittler zwischen den verhärteten jüdischen und palästinensischen Fronten. Ausführlich spricht Barenboim auch im Rahmen dieses Buches über das ihm ganz besonders lieb gewordene "West-Eastern Divan-Orchestra" in dem sowohl arabische wie israelische Musiker spielen. In dem Buch findet man viele Beispiele für die große Fähigkeit von Barenboim, ohne Aufgabe eigener Positionen Breschen in Konfrontationen zu schlagen, die als nicht auflösbar gelten. Mit Worten, vor allem aber mit der alle Grenzen und Ideologien überwindenden Musik. "Ich glaube, dass Musik eine wesentliche und unverzichtbare Komponente allgemeiner Erziehung ist." - Allen Beständen empfohlen!