Restwärme
Marianne kehrt nach langer Zeit zur Beerdigung ihres Vaters zurück in die Heimat, in ein Dorf in der mecklenburgischen Provinz. Ihr Bruder Hans und die Mutter bilden eine Zweckgemeinschaft, Marianne fühlt sich zeitweise als Fremdkörper. Während der paar Tage im Elternhaus in der alten Heimat erinnert sich Marianne immer wieder an Episoden aus ihrer Kindheit. Der Bruder, vom Vater täglich verprügelt, suchte als Kind Trost und Schutz bei Marianne. Die Mutter, die schweigend und ängstlich zusah, und immer noch der Meinung ist, dass früher nicht alles schlecht war. Der alkoholabhängige Vater, ein Tyrann, der auch eine schlimme Kindheit hatte. Trotz allem Zorn und Hass, aller Ängste und Aggressionen fühlt Marianne ganz tief in sich noch etwas anderes. Das Gefühl von Heimatverbundenheit und Heimweh, ein kleiner Rest Wärme. Ein bewegender und leiser Roman. Überall zu empfehlen.
Pia Jäger
rezensiert für den Borromäusverein.
Restwärme
Kerstin Preiwuß
Berlin Verl. (2014)
239 S.
fest geb.