Das Mädchen Lu Si-Yan
Lu Si-Yan lebt mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder ein armes, aber glückliches Leben - bis der Vater stirbt. Die Familie ist nun auf die Hilfe des Onkels angewiesen, der die elfjährige Lu Si-yan als finanzielle Belastung ansieht und sie als Hausmädchen
an eine reiche Familie verkauft, obwohl dies im heutigen China illegal ist. Zwar gelingt ihr nach einigen Monaten die Flucht, doch sie muss zu unmenschlichen Bedingungen und für einen geringen Lohn in einer Fabrik arbeiten, um das Geld für die Heimfahrt zu verdienen. Unverhofft kommt ihr gerade der verhasste Onkel zu Hilfe. - Der in Ich-Form geschriebene Jugendroman gibt einen kleinen Einblick in die sozialen Probleme des modernen China mit dem Fokus auf dem Thema Kinderarbeit. Es ist spannend (nicht reißerisch) und verständlich geschrieben und so geeignet, Kinder an die Thematik heranzuführen. Das mit dem britischen Kinderbuchpreis "Nestlè Smarties Book Prize" ausgezeichnete Buch kann allen Büchereien empfohlen werden. (Übers.: Verena von Koskull)
Nicole Hochgürtel
rezensiert für den Borromäusverein.

Das Mädchen Lu Si-Yan
Sally Grindley
Bloomsbury (2006)
206 S.
fest geb.