Der Narr und das Mädchen
In ihrem neuen historischen Jugendbuch entführt die englische Autorin Celia Rees ihre Leser in das elisabethanische London. Der junge Will Shakespeare versucht sich hier in der Theaterszene zu behaupten und trifft auf den Narren Feste und das Mädchen Violetta. Die beiden ziehen den jungen Autor sofort in ihren Bann und bald auch in ihre märchenhafte Geschichte um das Herzogtum Illyrien, aus dem die beiden fliehen mussten. Sie erzählen Will ihre Geschichte von Verrat, Flucht und Intrigen und inspirieren ihn zu seinem späteren Theaterstück "Was ihr wollt". Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einer sagenumwobenen Reliquie, mit der Violetta ihren Anspruch als Herzogin von Illyrien geltend machen und in ihr Heimatland und auf den Thron zurückkehren will. Doch vor der Rückkehr sind viele Gefahren auszustehen und Gegner zu überwinden. Trotz der einfallsreichen Thematik, abwechselnden Erzählzeiten und Erzählperspektiven bleibt die Handlung oft langatmig und wird erst im letzten Drittel des Buches spannend. Die zahlreichen, nicht sauber eingeführten Personen und die durch Intrigen, Irrungen und Wirrungen komplexe Handlung verlangen dem Leser einiges an Konzentration ab. Daher für ausdauernde und interessierte Jugendliche in allen Beständen zu empfehlen.
Heike Schocke
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Narr und das Mädchen
Celia Rees
Bloomsbury (2011)
363 S.
fest geb.