Das geheimnisvolle Leben des Nicholas Benedict
Der Neuanfang im neuen Waisenhaus ist für Nicholas nicht ganz einfach. Zum einen, weil da die fiesen Schlägertypen sind, die jeden halbwegs intelligenten Jungen schikanieren - und Nicholas ist außerordentlich klug. Zum anderen, weil Nicholas unter Narkolepsie leidet und in den unmöglichsten Momenten einfach einschläft. Immerhin schließt er dadurch schnell Freundschaft mit John, der ihm bald ein spannendes Geheimnis anvertraut: Die Vorbesitzer des Hauses haben irgendwo auf dem Grundstück einen Schatz vergraben. Und sowohl der garstige Waisenhausdirektor als nun auch Nicholas und sein Freund sind hinter diesem her. - Stets mit humorvollem Unterton beschreibt der Autor in diesem Buch die Vorgeschichte der geheimen Benedict-Gesellschaft (zuletzt: BP/mp 11/192), also die Kindheit des späteren Direktors. Die Narkolepsie und die sympathische Schilderung der Hauptfiguren ziehen einen schnell in das Geschehen. Doch die typische Waisenhausgeschichte mit den beinah schon überzeichnet schrecklichen Gemeinheiten, die ihm und anderen Waisenkindern widerfahren, sind kaum neu zu nennen. Auch geraten Nicholas' scharfsinnige Überlegungen zu langatmig, sodass diese Vorgeschichte es an Tempo und Spannung mit dem ersten Band der Geheimgesellschaft nicht aufnehmen kann. Dennoch ein kurzweiliges, meist humorvolles Buch für Anhänger der Benedict-Gesellschaft. (Übers.: Werner Löcher-Lawrence)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das geheimnisvolle Leben des Nicholas Benedict
von Trenton Lee Stewart
Bloomsbury (2012)
477 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11