Emotionales Erbe
Jede Familie lebt mit ihren Traumata. Manche entstehen neu, andere werden zwischen den Generationen weitergegeben. Gründe für Traumata sind z.B. Unerwünschtsein, Missbrauch, Gewalt, Krieg, Holocaust. Die Erlebnisse sind zu belastend, um vollständig offengelegt zu werden. Durch die Tabuisierung entwickeln sich seelische und körperliche Erkrankungen. Ja, es kann durch Anpassung an den Stress zu einer 'Korrektur' der genetischen Informationen kommen. Das individuelle Potential, sein Leben zu gestalten, wird nicht ausgeschöpft. - Der Inhalt gliedert sich in drei große Teile: Einfluss von Großeltern, Eltern, wir selbst. Wir müssen uns diese Traumata anschauen, bearbeiten und nach einer Zeit des Leidens den "Schmerz in uns integrieren" und dadurch heilen (S. 179), wenn wir unsere Kinder befreit davon erziehen wollen. Dieses Buch spricht jeden an und ist sehr eindrucksvoll, auch durch die persönlichen Berichte der Autorin aus ihrer Kindheit als Einwandererfamilie in Israel.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Emotionales Erbe
Galit Atlas ; aus dem Englischen von Monika Köpfer
DuMont (2023)
254 Seiten
fest geb.