Im Auge des Feuers

In der norwegischen Hafenstadt Tromsø werden bei einem Großbrand unter anderem die Gebäude der Unternehmerfamilie Fjeld zerstört. In den Flammen kommt neben dem Buchhalter der Firma auch Karl, der Sohn des Firmeninhabers, zu Tode. So glaubte man Im Auge des Feuers zumindest jahrzehntelang. 38 Jahre später taucht aber dieser Karl Fjeld bei seinen Geschwistern Johan und Rita wieder auf. Just zu diesem Zeitpunkt tritt auch die Witwe des toten Buchhalters wieder in Erscheinung, die ein Verhältnis mit Karl hatte. Rita und Johan Fjeld vermuten, dass es um das Erbe geht; Karl äußert sich aber erst einmal nicht konkret. Dann wird er tot in einem abgelegenen Waldgebiet aufgefunden, und es bleibt nicht bei diesem einen Toten. Kommissar Aslak Eira und seine Mitarbeiter versuchen lange vergeblich, sich in dem Gewirr von Spuren zurechtzufinden. Klar wird aber bald, dass die Motive für die Gewalttaten in dem damaligen Feuer zu suchen sind. - Bei der Geschichte mit diversen Erzählsträngen und Rückblenden ist manchmal Aufmerksamkeit gefordert, um die einzelnen Versatzstücke nicht zu verwechseln. Dem versierten Krimileser wird bald klar, dass die offensichtlich Verdächtigen wohl nicht als Täter infrage kommen. Es scheint so, als ob sich die Autorin bis zuletzt offen gelassen hätte, wen sie nun als Täter(in) präsentiert. Die privaten Probleme des an sich sympathischen Ermittlers Aslak Eira wirken irgendwie konstruiert, v.a. die Probleme mit der Freundin seines Sohnes, einer Frau mit Borderline-Sydrom. Ein gefälliger gut lesbarer Krimi, der allerdings eingangs mehr verspricht, als er letztlich hält. (Übers.: Sylvia Kall)

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Im Auge des Feuers

Im Auge des Feuers

Jorun Thørring
DuMont (2011)

442 S.
fest geb.

MedienNr.: 567990
ISBN 978-3-8321-9613-4
9783832196134
ca. 18,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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