Ach, dieses Paradies
Lemuel Sears lebt in dem kleinen, idyllischen Städtchen Janice im amerikanischen Staat Connecticut. Er liebt das Schlittschuhlaufen auf dem nahe gelegenen See, bis er eines Tages feststellen muss, dass dieser See als Sondermülldeponie missbraucht wird. Fortan widmet er sich dem Ziel, den See wieder vom Müll zu befreien. Neben Sears lernt der Leser weitere Menschen kennen, die alle ihre eigenen Interessen verfolgen. Der Italiener, der seinen Hund erschießt und anschließend zum Handlanger der Müllmafia wird, um endlich einmal viel Geld zu verdienen. Dessen Nachbarin Betsy, die sich an der Supermarktkasse mit ihrer Nachbarin prügelt, nach einem Strandnachmittag ihr Baby an der Schnellstraße stehen lässt und mit vergifteter Teriyakisoße die Beendigung der Müllablagerung im See erreicht. Renée, die jüngere Frau, in die Sears sich verliebt und die ihn aus ihrer Hand fressen lässt. Den Fahrstuhlführer, der sowohl zum Liebhaber von Sears wird als auch liebevoller Ehemann ist. Ein Kaleidoskop von Begegnungen, Handlungen, Rückblicken tut sich auf und macht die Lektüre sowohl vergnüglich als auch anspruchsvoll. - John Cheever, 1982mit 70 Jahren gestorben, "gilt als einer der Innovatoren der amerikanischen Erzählkunst und wurde vielfach ausgezeichnet" (Klappentext). Mit "Ach, dieses Paradies" wurde sein letzter Roman in neuer deutscher Übersetzung veröffentlicht. Der nur 120 Seiten umfassende und durch ein Nachwort von Peter Handke ergänzte Roman sei allen Lesern ironischer, niveauvoller Lektüre ans Herz gelegt. (Übers.: Thomas Gunkel)
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Ach, dieses Paradies
John Cheever
DuMont (2013)
127 S.
fest geb.