Im Namen des Onkels

Kann man über die Mafia authentisch, spannend und amüsant zugleich erzählen? Dieser Mafia-Kriminalroman eines jungen neapolitanischen Kriminalreporters beweist es eindrucksvoll. Das Urteil des wohl besten Kenners der Camorra, Roberto Saviano, dass Im Namen des Onkels ihn der Roman "völlig in seinen Banne gezogen", dass er ihn "verschlungen" habe (Umschlag), überrascht nicht. Der "kleine Onkel", neapolitanischer Mafia-Boss, wird an die Polizei verraten, kann sich aber gerade noch rechtzeitig dem Zugriff der Polizei entziehen und abtauchen. Da seine größte Leidenschaft die Fernsehserie Big Brother ist, von der er keine Folge versäumt, will man dem spurlos Verschwundenen durch den in die Sendung eingeschleusten Mafioso Anthony in verschlüsselter Form mitteilen, wer ihn verraten hat. Doch dieser nutzt das öffentliche Forum dazu, einen persönlichen Feind ans Messer zu liefern. Die wahre Verräterin bleibt deshalb unerkannt. Der "kleine Onkel" geht dem gewieften Kommissar Woody Alien dann doch noch ins Netz. Anthony dagegen, dem Leser zunehmend sympathisch geworden, findet nicht nur sein Liebesglück, sondern etabliert sich auch im konkurrierenden Mafiaclan. Der Leser ist zufrieden, denn die Erzschurken haben ihre verdiente Strafe bekommen. Eine tolle Lektüre also, mit einem originellen, wohldurchdachten Plot, mit reichlich neapolitanischem Lokalkolorit und mit angenehmem "Abgang".(Übers.: Maja Pflug, Friederike Hausmann)

Im Namen des Onkels

Im Namen des Onkels

Stefano Piedimonte
DuMont (2014)

253 S.
fest geb.

MedienNr.: 398966
ISBN 978-3-8321-9716-2
9783832197162
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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