Fuckin Sushi
"Weltfrieden und Abrentnern sofort" wünschen sich René und Niels, beide 17, die zusammen Musik machen, René als Gitarrist, Texter und Sänger, Niels als Bassist. Ein spontaner Straßenauftritt in Bad Münstereifel vor Heinos Café bringt sie auf den Geschmack. Sie nennen sich "Fuckin Sushi" und spielen mit grenzenloser Begeisterung irgendetwas zwischen Punk und Trash Metal, sehr laut und ausnahmslos lange Titel (alles unter 10 Minuten findet Niels nichtssagend). Dann stoßen noch Drummer Lloyd, der einen Übungsraum und ein Auto hat, und die Keyboarderin Nino zur Band. Das Video ihres Auftritts vor Bundeswehrangehörigen stellen sie auf YouTube - und bekommen auf Anhieb fast 300.000 Klicks. Mit Dosenbier und Sekt wird geprobt, gespielt und gefeiert - aber eine Wochenendtournee ist auch der Anfang vom Ende der Band. Eifersüchteleien führen zum Rauswurf von Niels, der verzweifelt ist, die Band war sein Leben. Nach einer New-York-Reise erzählt er die Geschichte von Fuckin Sushi als witzigen Coming-of-Age-Roman, in dem er den Leser an seiner grenzenlosen Musikbegeisterung, aber auch an seinen Ängsten und Hoffnungen teilhaben lässt - musikbegeisterte Leser ab 14 Jahren, aber auch Erwachsene werden das Buch genießen.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Fuckin Sushi
Marc Degens
DuMont (2015)
318 S.
fest geb.