Das Mädchen mit dem Poesiealbum

Schon als Kind wollte Bart van Es immer wissen, wer Lien war. Das jüdische Mädchen kam mit acht Jahren aus Den Haag in die Familie von van Es' Großeltern, wo es zusammen mit van Es' Vater, dessen Geschwistern und einem anderen jüdischen Kind lebte. Das Mädchen mit dem Poesiealbum Van Es' Großmutter hatte in den 1980er Jahren abrupt den Kontakt zu Lien abgebrochen, sodass van Es nur über seine Mutter die inzwischen über 80-jährige Lien kennenlernt. Mithilfe von Gesprächen mit Lien und deren damaligen Freunden und der im Buch abgebildeten (Familien-) Fotos gelingt es van Es, Liens traumatische Kindheit sensibel zu rekonstruieren. Dabei ist er sich dessen bewusst, dass sein Buch über Lien trotz seiner akribischen Recherche, inklusive des Aufsuchens der verschiedenen Orte, an denen Lien zeitweise versteckt wurde, nur eine Annäherung an das tragische Schicksal seiner damals adoptierten Tante Lien sein kann. Das Buch beschreibt nicht nur das Schicksal einer Holocaust-Überlebenden, sondern thematisiert auch schonungslos den in Holland damals verbreiteten Antisemitismus, der dort - wie in Deutschland - zu einem entsetzlichen Genozid führte. Leider ist der deutsche Titel weniger aussagekräftig als das Original ("The Cut Out Girl" - Das herausgeschnittene Mädchen). - Für Büchereien jeder Größe empfohlen!

Das Mädchen mit dem Poesiealbum

Das Mädchen mit dem Poesiealbum

Bart van Es
DuMont (2019)

314 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 596382
ISBN 978-3-8321-9856-5
9783832198565
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
Diesen Titel bei der ekz kaufen.