Paleo-Diät für Einsteiger

Die Paleo- oder Steinzeitdiät fußt auf der Annahme, dass unser Organismus noch funktioniert wie beim Steinzeitmenschen. Unsere Ernährung und unser Bewegungsverhalten hätten sich allerdings grundlegend gewandelt. Das mache die westlich geprägten Menschen dick und krank, so die Kurzformel der Anhänger dieser These. Wichtigste Grundannahme: Der Steinzeitmensch lebte von Wurzeln und Wildgemüsen und dem Fleisch erlegter Tiere, Kohlehydrate in Form von Zucker und Getreide kannte er nicht oder nur in sehr geringem Maße. Auch Milch spielte nur eine Rolle als Nahrung für den Nachwuchs. Also sollte die Nahrung auch heute aus diesen Lebensmitteln bestehen, Kohlehydrate in jeglicher Form sollten gemieden werden, Milch und Milchprodukte ebenso. - Elisabeth Lange tritt hier vehement für diese neue Ernährungsweise ein, die kombiniert mit zusätzlichen Bewegungseinheiten ein schlankes und fittes Leben verspricht. Die Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend, der Sprachstil allerdings etwas reißerisch. Zudem lässt es leider oftmals die nötige Seriosität vermissen, etwa wenn Behauptungen als Tatsachen hingestellt und nicht hinterfragt werden. Der Gebrauch vieler Füllbegriffe und nichtssagender Floskeln wie 'pure leichte Natur genießen' usw. wirkt wie Augenwischerei. Und wenn empfohlen wird, vor allem Wildobst zu genießen, etwa Speierling und Schlehe, fragt sich der kritische Leser, wie das ohne den Gebrauch von Zucker in der Praxis aussehen soll. Trotz dieser Kritikpunkte ein Buch zu einem interessanten Ernährungsansatz, der durchaus das Potenzial einer gesünderen Lebensführung hat, und bei vielen Lesern Interesse wecken wird. S. auch DeVany, Die Steinzeitdiät (BP/mp 14/343).