Adieu, Atlantis

Valentina wurde 1922 in Riga in eine kosmopolitische, kunstbegeisterte jüdische Familie hineingeboren und verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Paris, Berlin und Riga. Durch ihre Eltern und Großeltern, die Deutsch und Russisch sprachen, lernte sie Adieu, Atlantis diese Sprachen sowie Französisch schon in ihrer Kindheit. Da ihre Eltern, vor allem ihre Mutter, ihr keinerlei Vorschriften machten, sei es, was sie lesen oder nicht lesen sollte, sei es auch sonst in ihrer Erziehung, wuchs sie in einer behüteten Kindheit ohne Zwang, aber trotzdem nach den Spielregeln eines zivilisierten Miteinanders und der Achtung vor anderen Menschen auf. Durch die kulturellen Aktivitäten ihrer Eltern lernte sie zahlreiche bekannte Künstler kennen. Das unbeschwerte Leben nahm ein Ende, als Riga zunächst von den Sowjets, dann von den Deutschen und schließlich wieder von den Sowjets besetzt wurde. Ihre gesamte Familie kam im Holocaust um, Valentina überlebte mit der Hilfe einiger Menschen, die sie immer wieder versteckten. Das Buch gibt einen Einblick in die faszinierende, lebendige Welt Lettlands vor den Okkupationen, in dem die unterschiedlichsten Nationalitäten und Religionen zunächst friedlich zusammenlebten. Die Autorin schildert aber auch die Schwierigkeiten und brutalen Übergriffe der Besetzer und den Untergang der Welt, die sie kannte, ihres Atlantis. - Für alle Büchereien zu empfehlen.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

Adieu, Atlantis

Adieu, Atlantis

Valentina Freimane
Wallstein (2015)

341 S.
fest geb.

MedienNr.: 581594
ISBN 978-3-8353-1603-4
9783835316034
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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