Hausers Ausflug
Hauser, Chef der AIRDROP, entwickelt ein Asylbewerberrückführsystem, bei dem die Menschen in Kapseln an Fallschirmen aus dem Flugzeug befördert werden. Nun findet sich Hauser selbst in einer solchen Absetzkapsel wieder und landet unsanft in einem ihm völlig fremden Land in einer wüstenähnlichen Landschaft, versehen (bis auf seine Unterwäsche) mit neuer Kleidung, einem syrischen Pass mit seinem Foto und allerlei Dingen, die ihm nicht gehören. Doch wer hat Hauser in diese Situation gebracht? Konkurrenten, Neider, Gegner seiner unorthodoxen Abschiebemethode? Hauser grübelt, findet jedoch keine Antwort. Eine menschliche Behausung sieht er in keiner Himmelsrichtung. Dennoch versucht er im Nirgendwo jemanden zu finden. In völliger Erschöpfung begegnet ihm ein älterer Mann, der zunächst schweigt, sich allerdings als Kurde entpuppt, der gut Deutsch spricht, und einer örtlichen Widerstandsbewegung angehört. - Ein Roman über den Kampf gegen Einsamkeit und Verlassenheit, den Kampf ums Überleben, die Frage nach dem Umgang mit Asylbewerbern und nach dem Sinn des Lebens. Schade, dass das Ende offenbleibt. Man erfährt weder, ob Hauser die Heimkehr gelingt, noch wer und warum man ihn in diese Lage gebracht hat. Trotz der mangelnden Aufklärung der Hintergründe empfohlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Hausers Ausflug
Steffen Mensching
Wallstein Verlag (2022)
249 Seiten
fest geb.