Lernen wir beten
Viele Menschen möchten gern beten, aber sie kennen nur die kindlichen Gebete, die sie im Elternhaus oder Kindergarten gebetet haben. Sie sind auf der Suche nach einer "erwachsenen" Form. Diesem Anliegen entspricht das vorliegende kleine Taschenbuch. Da es dem Autor mehr um die innere Einstellung zum Gebet geht, sind allerdings kaum Gebete abgedruckt. Das Gebet ist für ihn viel mehr als das Nachsprechen vorgefertigter Texte, das ist lediglich ein Einstieg. Es fördert die Konzentration und auch ein Nachdenken über den vorgegebenen Inhalt. Erzeugt dieser eventuell sogar einen inneren Widerwillen, sollte man sofort damit aufhören. Die Freiheit, einen Text zu wählen, der der eigenen Situation entspricht, ist von immenser Bedeutung. Die Ausgangsposition ist ein Reflektieren über das Verhältnis zu den Mitmenschen. Dieses spiegelt das Verhältnis zu Gott wider. Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse anderer zu sehen und ihnen mit Wohlwollen zu begegnen. Die nächsthöhere Form des Gebets ist das Meditieren eines Bibeltextes. Bei der Zwiesprache mit Gott übernimmt das Herz die Führung, sobald man sich darauf einlässt. Die höchste Form des Gebetes ist die Kontemplation. Der Mensch macht dabei nichts. Er verweilt im Schauen, und durch Kraft Gottes wird er eins mit ihm. - Ein verständlich geschriebener Ratgeber für alle, die gern beten (möchten). In allen Büchereien möglich.
Margrit Diekmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Lernen wir beten
Franz Jalics
Topos plus (2010)
Topos-Taschenbücher ; 564
106 S.
kt.