Das Löwenmädchen
Louise hat einen Löwen, der immer auf sie aufpasst und sie beschützt: zu Hause, in der Schule, auf der Straße. Er ist riesengroß, und alle tun - wahrscheinlich aus Angst - so, als ob es ihn nicht gäbe, und übersehen dabei auch gleich noch Louise. Deshalb spielt aber auch kein Kind mit ihr, der Lehrer redet nicht mit ihr, und ihre Mutter hat kaum Zeit für sie und ist meistens nicht da. Doch dann zieht ein Neuer in die Nachbarwohnung, und Louise ist überzeugt, dass er ein Großwildjäger ist und Löwe erschießen will. Sie versteckt ihn in ihrem Schrank, doch als der neue Nachbar sie besucht, kann sie ihm Löwe nicht zeigen, weil er verschwunden ist - und Martin, so heißt der Nachbar, ist eigentlich ganz nett. - Langsam lernt die ängstliche Louise, ihre Fantasiewelt mit Löwe zu verlassen und sich mit Hilfe ihrer Mutter und des Nachbarn der wirklichen Welt zu öffnen und richtige Freunde zu finden. Julie Völk hat diese Geschichte zart und ausdrucksstark illustriert, mit einem strahlend gelb leuchtenden Löwen, der Louise in seinen Schein einhüllt - auch noch nach seinem Verschwinden. Gern empfohlen für Kinder ab 5 Jahren.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Löwenmädchen
Kim Fupz Aakeson ; Julie Völk
Gerstenberg (2014)
[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5