Finn trommelt los
Finn wächst allein bei seiner Mutter auf, sein Vater hat sie schon vor seiner Geburt verlassen. Doch eines Tages steht Frank vor der Tür und will ganz selbstverständlich dort anknüpfen, wo er seine Freundin damals verlassen hat. Damit bringt er das labile Gefüge der kleinen Familie gehörig aus dem Gleichgewicht. Natürlich träumt Finn von einem Vater, der seine Leidenschaft - Musik! - teilt und projiziert alle Sehnsüchte auf Frank. Der aber ist am liebsten unterwegs und empfindet Bindung als unerträgliche Einengung. Zum Glück kann der Nachbar etwas Ordnung in das Gefühlschaos bringen und auch das Trommeln verhilft Finn zu innerer Stabilität. - Warmherzig und mit wunderbar stimmigen Bildern für innere Zustände erzählt die Autorin von der Gefühlswelt des kleinen Jungen: nicht sentimental oder verniedlichend, sondern trommelnd, kraftvoll, laut und manchmal auch störend. Die Konflikte sind zahlreich und manche bestehen am Ende immer noch; aber alle Beteiligten sind um wichtige Erkenntnisse reicher und können gestärkt und zuversichtlich das Leben weiter bestehen. - Ein außergewöhnliches Buch für hoffentlich viele Leser! (Übers.: Andrea Kluitmann)
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Finn trommelt los
Leuntje Aarnoutse. Mit Bildern von SaBine Büchner
Gerstenberg (2012)
115 S. : zahlr. Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9