Das Land ManGlaubtEsKaum
Norman Messenger führt die Leser wie ein Entdecker des 18. Jahrhunderts in ein neu erforschtes Eiland ein. Das Inhaltsverzeichnis ist eine Karte der Insel, die die Form eines Drachens hat und sich, wie der Erzähler betont, immer wieder verändern und sogar weiterziehen kann. Wie Alexander von Humboldt hat er detailgenaue Zeichnungen angefertigt: über das Dorf mit seinen Inselbewohnern und mit einer Flora und Fauna, die teilweise eine starke Ähnlichkeit hat mit der uns bekannten, aber einen Tick verfremdet ist, zum Beispiel Früchte in den unglaublichsten Farben oder schwimmende Bäume und kuriose Schalentiere. Das Buch ist aufgemacht wie ein bebildertes Sachbuch, mit kurzen Beschreibungen und Zusatzinformationen zum Ausklappen. Die Illustrationen sind trotz skurriler bunter Darstellung niemals grell, eher wie ein Herbarium früherer Zeiten gestaltet. Der Entdecker scheint im Text immer wieder kurz auf und lädt die Leser ein, sich eigene Geschichten auszudenken, während sie auf ihrer Phantasiereise sind. Zu guter Letzt gibt es nämlich noch einen Bücherberg, der den Inselbewohnern Gutenachtgeschichten erzählt. - Das Buch bedarf möglicherweise einer gewissen Vermittlungsarbeit, wird dann aber durch seinen Einfallsreichtum die Betrachter in seinen Bann ziehen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Land ManGlaubtEsKaum
erforscht und beschrieben von Norman Messenger
Gerstenberg (2013)
[16] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9