Gebete für die Vermissten
Ladydi lernt schon früh, sich hässlich zu machen und bei Gefahr schnell in einem Erdloch zu verschwinden. Denn sie kommen plötzlich und unverhofft, die Menschenhändler und Drogendealer. Und sie nehmen nur die hübschen Mädchen aus dem armen mexikanischen
Bergdorf ohne Männer mit. Der Alltag von Ladydi, Maria mit der Hasenscharte und der bildhübschen Paula ist hart. Als Ladydi die Chance bekommt, als Hausmädchen in Acapulco zu arbeiten, greift sie zu. Ihr Cousin Mike bringt sie weg von ihrer alkoholabhängigen Mutter zu der reichen Familie in die Stadt. Unterwegs muss Mike noch etwas erledigen. Dieser Aufenthalt wird Ladydi später zum Verhängnis. In Acapulco hat sie eine gute Zeit, verliebt sich in den Gärtner und glaubt, das Glück gefunden zu haben. Leider ist dieses nicht von langer Dauer, denn Ladydi landet im Gefängnis und muss um ihre Zukunft in Freiheit kämpfen. Eine erschütternde, grausame und doch hoffnungsvolle Geschichte, erzählt aus Ladydis Sicht. Überall sehr zu empfehlen.
Pia Jäger
rezensiert für den Borromäusverein.

Gebete für die Vermissten
Jennifer Clement. Gelesen von Nina Hoss
Random House Audio (2014)
5 CD (ca. 354 Min.)
CD