Tegernsee-Kartell
Ein geheimnisvolles Kartell treibt am schönen oberbayerischen Gewässer mit hoher Promidichte sein Unwesen. Mit der Figur des Kommissars Markus Kling siedelt das "Nordlicht" Ahrens, er wurde in Bremen geboren, seinen Hauptprotagonisten im tiefsten Bayern an. Der bekommt es in seinem zweiten Fall mit einer mysteriösen Todesserie zu tun. Zunächst fällt Schauspielstar Michael Fromberger mitten im Dreh einem heimtückischen Attentat zum Opfer. Dann wird sein Manager Rainer Borell kaltblütig ermordet. Grandseigneur Gillesen - stinkreich, schwul und reichlich depressiv - begeht kurz darauf Selbstmord und im Rahmen der Versteigerung aus seinem Nachlass gerät der Journalist Lienhardt ungewollt zwischen die Fronten und versucht zunächst den geheimnisvollen Vorgängen eigenständig auf die Spur zu kommen. Als aber der Chef des Auktionshauses Wensauer entführt und später sogar ermordet wird, wendet er sich an die Polizei. Dort hat mittlerweile Hauptkommissar Kling das Heft in die Hand genommen... - Jürgen Ahrens legt mit seinem Tegernsee-Kartell einen solide gemachten Regionalkrimi mit einer guten Geschichte vor. Die Rückblende in das Jahr 1937 sowie das Switchen zwischen den Schauplätzen und der Herangehensweise der Protagonisten sind gekonnt und bringen reichlich Abwechslung und Tempo in den Handlungsablauf. Allerdings hätte man den Spannungsbogen länger aufrechterhalten können, da zum Schluss hin schon früh die Lösung auf der Hand liegt. Dennoch eine unterhaltsame, leichte Lektüre und durchaus empfehlenswert.
Sabine Tischhöfer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Tegernsee-Kartell
Jürgen Ahrens
Gmeiner-Verlag (2022)
281 Seiten
kt.