Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte
Byron Hemmings ist alarmiert, sollen doch die Uhren 2 Sekunden zurückgedreht werden, um Erdrotation und Zeitrechnung zu synchronisieren. Der sensible Junge fragt sich, ob dieses Unterfangen nicht das Jahr 1972 völlig aus den Fugen bringt. Und tatsächlich beobachtet er in diesen 2 Sekunden einen Unfall, der sein Leben verändern wird. Die Geschichte bewegt sich auf 2 Erzählebenen. In der einen Ebene wird der langsame Zerfall der heilen Familie Hemmings aus Sicht des kleinen Byron geschildert. Die zweite Ebene spielt im Jahr 2012. Seit der Schließung der Psychiatrie Besley Hill lebt Jim in einem Wohnmobil am Rande der Neubausiedlung in Cranham und kämpft mit seinen Zwängen, seinem Stottern und wünscht sich Freunde und Freude in sein Leben zurück. Vordergründig scheinen die beiden Erzählstränge nichts miteinander zu tun zu haben, erst gegen Ende zeigen sich überraschende Verknüpfungen, die zu einem versöhnlichen Schluss führen. Wanja Mues erzählt die anrührende Geschichte spannend und sehr einfühlsam. Eine gute Unterhaltung, die jedem Bestand gerecht wird.
Leoni Heister
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte
Rachel Joyce. Wanja Mues liest
Argon (2013)
Argon Hörbuch
6 CD (ca. 446 Min.)
CD