Manduchai

Die Geschichte Asiens wurde im 15. Jahrhundert vornehmlich von zwei Frauen geprägt. Auf der mongolischen Seite steht Manduchai, die als Königin der Mongolen die Stämme vereint und mit ihrem jungen Gemahl herrscht. Ihre Gegenspielerin ist die Dame Wan, die als ehemalige Kinderfrau des jetzigen Kaisers die wahre Macht in Händen hält. So unterschiedlich der Werdegang der beiden Frauen ist, beide kämpfen sich gegen große Widerstände der geltenden Gesellschaftsregeln an die Spitze der Macht. Getrieben von der Sorge um das eigene Volk und den Erhalt seiner Kultur vereint die beiden Frauen auch die Abneigung, sich von Männern vorschreiben zu lassen, wie Frauen ihr Leben zu leben haben. Tanja Kinkel erzählt von zwei starken Frauen und ihrem Einfluss, mit dem sie die Geschichte ihres Landes geprägt haben. Ohne zu überzeichnen schildert die Autorin mit viel Raum für Details ihre Figuren und gibt dabei auch den Nebendarstellern genügend Platz. Damit weckt sie Verständnis und Sympathie für beide Frauen. Die Autorin verwebt dabei sehr geschickt geschichtliche Fakten, mal mehr, mal weniger bekannt, zu einer spannenden Geschichte. Der Hörer erhält Einblick in die unterschiedlichen Denkstrukturen und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten der beiden asiatischen Völker. Tanja Fornaro liest die faszinierende Geschichte, die einer Zeitreise ähnelt, sehr gut und gibt den Hauptakteuren eine unverwechselbare Stimme. Für alle Büchereien zu empfehlen.