Bilder deiner großen Liebe

Als Isa eines Tages das geöffnete Tor sieht, wandert sie einfach los. Angeblich ist sie geisteskrank, was ihre Verwahrung in der Anstalt rechtfertigen sollte. Und während ihrer Wanderung verhält sie sich nicht konformistisch, aber auch überhaupt nicht hilflos. Immer neue Begegnungen mit Landschaften und Menschen ergeben eine Art road novel, bei der der Weg das Ziel zu sein scheint. Beim Hören ist die Entstehungsgeschichte unbedingt zu berücksichtigen: Der Autor war an einem Gehirntumor unheilbar erkrankt und hat in den Fragmenten dieser unvollendeten Geschichte viele kluge Gedanken über Liebe, über Menschen und die Essenz menschlichen Lebens gesammelt. Alles hat er der angeblich verrückten Isa zugeschrieben. Aber eigentlich sind Isas Gedanken die des todkranken Autors. Der kann dadurch ohne Rücksicht auf Konventionen seine Sicht auf die Welt in Worte fassen und aus seiner Seele fließen lassen. Vor diesem Hintergrund sind die Fragmente eine ganz besondere Hinterlassenschaft des Schriftstellers, der fast besessen bis zu seinem Freitod daran arbeitete, eine Fortsetzung seines Erfolgsromans Tschick zu verfassen. Kein leichter Stoff, zu dem die mädchenhafte Stimme der Schauspielerin zusätzlich Akzente setzt. Nur für besonders Literaturerfahrene zu empfehlen.