Um jeden Preis
Im Jahr 1927 kommt in der Familie Groß Tochter Lydia auf der Welt. Die Familie ist stolz auf ihre deutsche Herkunft, ihre Vorfahren kamen vor langer Zeit in die Ukraine. Die Familie fühlt sich aufgehoben in dem engen Zusammenhalt der Schwarzmeer-Deutschen.
Das friedliche Leben endet mit dem Holodomor, der großen Hungersnot, die in den 1930er-Jahren über die bäuerliche Bevölkerung der Sowjetrepublik hereinbricht. Kaum ist diese Katastrophe überstanden, als der Zweite Weltkrieg das Leben erneut auf den Kopf stellt. Lydias Vater wird 1944 von der Wehrmacht eingezogen, während die Mutter mit den Kindern nach Deutschland flüchtet. Das Motto der Familie lautet, um jeden Preis als Familie zusammenbleiben. Dieser Satz wird zukünftig das Handeln Lydias bestimmen. Denn kaum in Ostdeutschland angekommen, wird die kleine Familie von den russischen Besatzern umgehend nach Sibirien zur Zwangsarbeit deportiert. Hier wächst Lydia zunehmend in die Rolle als Mittelpunkt der Familie. Sie heiratet früh, wird Mutter und erreicht nach langen Kämpfen mit den Behörden schließlich, dass ihre Familie Anfang der 1970er-Jahre in die BRD ausreisen darf. Es folgt ein kompletter Neuanfang, der die kleine Gemeinschaft noch enger zusammenschweißt. Der Roman basiert auf Lydias Biografie, die sie im Alter von 80 Jahren für ihre Familie aufgeschrieben hatte. Es ist verständlich, dass ihre Kinder nach dem Tod der Mutter im Jahr 2019 die Lebensleistung Lydias einem größeren Kreis bekanntmachen wollten. Deshalb nahmen sie Kontakt zur Autorin Hera Lind auf. Die Schriftstellerin hat sie zu einem Roman verarbeitet, der von Sprecherin Yara Blümel eine intensive, ausdrucksstarke Stimme erhält. Das Hörbuch kann in allen Büchereien eingestellt werden.
Leoni Heister
rezensiert für den Borromäusverein.

Um jeden Preis
Hera Lind ; Yara Blümel liest
argon hörbuch (2025)
2 mp3-CDs (circa 780 min)
mp3-CD