Was wir auch tun
Die 16-jährige Robin, Arzttochter und in einer Designervilla lebend, findet den wortkargen Neuling an der Schule unwiderstehlich. Besonders Alex' hellgraue Augen ziehen sie in ihren Bann. Auch ihm ist die kluge und witzige Robin mit ihren Sommersprossen und Grübchen am ersten Tag in der neuen Schule aufgefallen, nur wird er nicht recht schlau aus ihrem Lächeln. Im Deutschleistungskurs sitzen sie nebeneinander und kommen über Rilkes Panthergedicht ins Gespräch, das in Alex Mitleid und Bewunderung auslöst. Weiter lässt der geheimnisvolle Alex Robin zunächst nicht an sich herankommen. - Erzählt wird aus den wechselnden Perspektiven der beiden. Eine dritte Sichtweise ist die von Robins Ex-Freund Jasper, der sich immer noch Hoffnungen macht und mit wachsendem Unwillen beobachtet, dass Robin Alex schöne Augen macht. Durch eine Intrige versucht er, Robin für sich zurückzuerobern. - Durch die Erzähltechnik der wechselnden Perspektiven (später kommen noch andere Figuren hinzu) kristallisiert sich langsam heraus, was das Geheimnis um Alex' Familie ist. Andeutungen gibt es genug: der Bruder sitzt im Gefängnis und gewaltbereite Hooligans sind seine Freunde. Da kommt schnell der Verdacht auf, dass nur Alex den Brand in der Schulturnhalle gelegt haben kann, bei dem Robin beinahe ums Leben kommt. - Marie Lucas lässt auch in ihrem zweiten Jugendroman (nach "Zwischen Ewig und Jetzt") zwei extreme Milieus aufeinandertreffen, die aber durch ihre verletzlichen und warmherzigen Protagonisten miteinander versöhnt werden. - Allen Büchereien gerne empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Was wir auch tun
Marie Lucas
FJB (2014)
494 S.
fest geb.