Rec
Minami ist anders als ihre Mitschüler. Leidenschaftlich fotografiert sie oder nimmt ihre Umwelt mit dem Videorecorder auf. Als sie scheinbar ungerührt den Tod ihrer Katze dokumentiert, halten sie alle für äußerst gefühlskalt. Nur ihr Mitschüler Akira beobachtet, wie sie täglich ein Döschen Katzenfutter auf das Grab ihrer Katze legt. Akira ist ein gefeierter Teeniestar, bei dem jedoch eine tödliche Krankheit ausbricht. Er will seine Fans nicht enttäuschen und bittet deshalb Minami seinen Sterbeprozess zu dokumentieren. In dieser Grenzsituation entwickelt das junge Mädchen tiefe Gefühle. Aber auch der Totkranke beweist seine Zuneigung. Als er einen letzten schweren Anfall erleidet, stellt er die Kamera so auf, dass sie festhält wie Akira die schlafende Freundin küsst, bevor er zusammenbricht. Als Minami diese Bilder sieht, weint sie. Authentische Zeichnungen, besonders auch der Gesichter, die deutlich Emotionen zeigen in Verbindung mit dem Tabuthema Tod präsentieren ein einzigartig gelungenes Werk.
Ursula Reich
rezensiert für den Borromäusverein.
Rec
Aoi Makino
Tokyopop (2012)
[o. P.] : überw. Ill.
kt.