Gerade jetzt!
Kapitalismuskrise, soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit, gesellschaftliche Kälte und Alternativlosigkeit - die Liste an Problemen unserer Zeit ließe sich beinahe endlos fortführen. Gleichzeitig scheint das Christentum in den westlichen Gesellschaften an Bedeutung zu verlieren. Klaus Koziol, Inhaber der ersten deutschen Stiftungsprofessur für Social Marketing und Leiter der Hauptabteilung Medien des Bistums Rottenburg-Stuttgart, stellt sich der Frage, was der christliche Glaube im Angesicht dieser Probleme zu bieten hat. Er zeichnet dazu zunächst ein sehr düsteres Bild der gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa. Auf den Grundpfeilern christlicher Soziallehre beschreibt er daraufhin sehr eindringlich, welches Lösungspotential das Christentum für die beschriebenen Schwierigkeiten bereithält. In kurzen und prägnanten Worten arbeitet der Autor die Kernelemente des Christseins heraus und kontrastiert Zweckoptimierung, Werteverlust und Beschleunigungswahn mit Menschendienlichkeit, Nächstenliebe und dem Gebet. Dabei untermauert er seine Standpunkte immer wieder mit Positionen verschiedener Denker und Philosophen unserer Zeit, sodass seine Kapitalismus- und Gesellschaftskritik an sich nichts vollständig Neues darstellt. Mit der Lösungssuche im Christentum jedoch gelingt es Koziol, einen neuen und wichtigen Impuls zu entwickeln. Das Buch regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern ruft auch zum Handeln auf. Es motiviert, sich dem Abenteuer des Christseins zu stellen. Sehr empfehlenswert!
Sebastian Heuft
rezensiert für den Borromäusverein.
Gerade jetzt!
Klaus Koziol
Patmos-Verl. (2013)
96 S.
kt.