Übergänge
Der aus Niederbayern stammende Autor verfügt über reiche Erfahrung als Vertreter des Reformjudentums. Als Rabbiner und Ausbilder von Rabbinern in Berlin, Professor für jüdische Religionsgeschichte der Neuzeit in Potsdam und einflussreiches Mitglied in zahlreichen Gremien informiert er in stichwortartigen kurzen Artikeln über die jüdische Religion in der Gegenwart. Der Leser dieses empfehlenswerten Buches stellt schnell fest, wie gering in Deutschland das Wissen über das gegenwärtige Judentum ist. Im ersten Abschnitt des Buches wird dargelegt, wie groß die Pluralität des Judentums und der jüdischen Religion ist. Dann geht es um die Frage, inwieweit die Religion modern sein kann und wie man Brücken bauen kann zwischen Juden, Christen und Muslimen. Thematisiert wird auch die Problematik des Verhältnisses zum heutigen Staat Israel und seiner Politik. Schließlich betont Gomolka, wie unverzichtbar in allen Religionen das Bemühen um Gerechtigkeit und Frieden ist. In ihrer Einleitung stellt Margot Käßmann den Autor vor und betont sein Bemühen um Ausgleich zwischen den Religionen. Die Lektüre des Buches ist auch dem Nichtwissenschaftler gut verständlich. - Eine begrüßenswerte Einführung in die Welt des reformorientierten heutigen Judentums.
Hans Niedermayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Übergänge
Walter Homolka
Patmos-Verl. (2017)
207 S.
fest geb.