In hellen Sommernächten
Die 18-jährige Liv lebt mit ihrer Mutter, einer Künstlerin, auf einer Insel im nördlichen Norwegen. In der Einsamkeit dieser Landschaft sind zumeist nur die Verehrer ihrer Mutter, einige Nachbarn und gelegentliche Sommergäste ihre einzigen Kontakte zur Außenwelt. Ein wirklich tiefgreifendes Verhältnis pflegt Liv nur zu ihrer Mutter und dem alten Nachbarn Kyrre. Dieser erzählt Liv immer wieder Geschichten aus der nordischen Mythologie. Als der Sommer mit seinen hellen Nächten kommt, ertrinken zwei Nachbarjungen auf rätselhafte Weise im Fjord. Liv und der alte Kyrre glauben, dass die sagenumwobene Hydra, eine Hexe der nordischen Sagenwelt, hierfür verantwortlich ist, die nun in Gestalt der schönen Maia junge Männer ins Verderben reißt. Sie werden in ihrer Annahme bestärkt, als Liv Kyrres Sommergast in Begleitung der jungen Maia sieht und dieser nur wenig später ebenfalls im Fjord ertrinkt. - Ein sprachlich fulminantes, mystisches Hörspiel, das mit Hilfe einer perfekt abgestimmten musikalischen Untermalung gekonnt die gespenstische Stimmung heller Polarnächte einfängt und für den Zuhörer durch eine herausragende Inszenierung die Grenzen zwischen Realität, Fantasie und Wahn bisweilen verschwimmen lässt. Gerade dies macht aber auch das Zuhören anstrengend und das Verstehen schwierig. Keine leichte Kost, die man nebenher hören kann, sondern ein Hörerlebnis auf hohem Niveau!
Sylvia Steinbach
rezensiert für den Borromäusverein.
In hellen Sommernächten
John Burnside. Hörspielbearb. und Regie: Barbara Meerkötter. Mit Julia Riedler ...
Der Hörverl. [u.a.] (2013)
2 CD (ca. 114 Min.)
CD