Bösland
Die Lesung von verschiedenen Sprechern entführt den Zuhörer, wie der Titel schon sagt, ins Bösland. Der Dachboden in Bens elterlichem Haus ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. In seiner Kindheit wird er hier von seinem Vater misshandelt.
Als dieser stirbt, ist der Dachboden aber auch der gemeinsame Rückzugsort für ihn und seinen Freund - bis eine Freundin der beiden dort brutal ermordet wird. In der Gegenwart der Geschichte begibt sich der erwachsene Ben, angeleitet von seiner Therapeutin, auf Spurensuche; er muss wissen, warum er das Mädchen getötet hat, um in seinem Leben nach vorne gehen zu können, nur so kann er die Schmach und das Unglück des Böslands hinter sich lassen. Er besucht nicht nur seine Mutter, sondern auch seinen damaligen Freund. Während seiner Besuche entdeckt er Ungeheuerliches und gerät an einen persönlichen Abgrund. Die Geschichte spielt klug mit Rückblenden und macht es dem Zuhörer leicht, in die verschiedenen Zeiten einzutauchen. Die menschlichen Abgründe sind bis aufs Letzte ausgereizt, aber klar in Gut und Böse aufgeteilt. Lange Zeit ist dem Hörer nicht klar, wie diese letzte verfahrene Situation geklärt werden kann. Ein spannender Thriller, der als Lesung absolut fesselt.
Antonia Mentel
rezensiert für den Borromäusverein.

Bösland
Bernhard Aichner. Gelesen von Hans Sigl ...
Der Hörverl. (2018)
1 mp3-CD (ca. 409 Min.)
mp3-CD