Die Schneeschwester
Seitdem vor einem halben Jahr Julians große Schwester gestorben ist, sind Julians Eltern nicht mehr sie selbst. Und sein bester Freund John redet mit ihm jetzt übers Wetter (nur Erwachsene tun dies). So ist Julian, als er kurz vor Weihnachten auf das Mädchen Hedwig trifft, meilenweit von Weihnachtsstimmung entfernt. Aber Hedwig ist so besonders, so herzerfrischend und unbeschwert, und sie bietet ihm heißen Kakao und Pfefferkuchen in ihrem Zuhause, der "Villa Mistel" an, so dass Julian gar nicht anders kann, als ihr zu folgen. In den folgenden Tagen treffen sie sich oft, werden Freunde. Nur sonderbar, dass Julian nie jemanden von Hedwigs Familie sieht und sie im Gegensatz zu ihm, der sich ihr öffnet und von der Trauer um seine große Schwester erzählt, nie über die mysteriösen Begebenheiten Auskunft gibt, die sich in der Villa Mistel abspielen. Maja Lunde ist eine großartige Erzählerin. Sie beschreibt die Empfindungen des Jungen, der die veränderte Familiensituation und die große Trauer, die sich bleischwer über die ganze Familie gelegt hat, präzise. Die Lesung mit Axel Milberg ist Hörgenuss pur. Seine Stimme spiegelt Stimmungen und Charakter der einzelnen Figuren bravourös wider. Eine Weihnachtsgeschichte, die sich nicht auf Weihnachten beschränkt. Zum gemeinsamen Hören für das ganze Jahr.
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Schneeschwester
Maja Lunde. Gelesen von Axel Milberg
Der Hörverl. (2018)
4 CD (ca. 220 Min.)
CD
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10