So weit der Fluss uns trägt

In dem kleinen Städtchen Iola am Gunnison River hat die Familie Nash eine Pfirsichfarm und sicherte damit den Lebensunterhalt bisher auskömmlich. Durch den Unfalltod der Mutter verändert sich das Zusammenleben auf der Farm. Vater Nash versucht, die Farmarbeit so gut es geht zu bewältigen; Sohn Seth ist ein junger Rebell, der wütend auf die Welt ist; der angeheiratete Onkel kam versehrt und verbittert aus dem Krieg zurück. Die 17-jährige Victoria übernimmt ohne zu hinterfragen die Rolle der Hausfrau und hilft auch bei der Farmarbeit. Eines Tages trifft sie auf dem Heimweg den Erntehelfer Will Blue. Die beiden verlieben sich auf den ersten Blick, verbringen ein paar unvergessliche Wochen miteinander, dann verschwindet Will und Victoria bleibt schwanger zurück. Das junge Mädchen fühlt sich alleingelassen und flieht in die Berghütte, die ihr Will gezeigt hat. Hier lebt sie im Einklang mit der Natur, bringt ihr Baby allein zur Welt und muss dann eine Entscheidung treffen, die sowohl ihr Leben als auch das ihres Sohnes betrifft. - Shelley Read erzählt von einem Leben, wie es Ende der 40er-Jahre auf dem Land üblich war. Doch dieses bekannte Leben verändert sich. So wird das Tal, in dem Victoria aufgewachsen ist, durch einen Staudamm geflutet. Als die junge Frau aus der Wildnis zurückkehrt, wagt sie einen Neuanfang auf der anderen Seite des Tals. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin, wie Victoria ihr Leben wahrnimmt. Aus der Ich-Perspektive erzählt die junge Frau, dass sie sich wie in einem Fluss fühlt, der sie mitnimmt und durch den sie andererseits mit allem Lebendigen verbunden ist. Melika Foroutan liest das Buch mit warmer, weicher Stimme. Der sehr bildreiche Text wirkt dadurch manchmal etwas gleichförmig, sehr melancholisch. Geduldige und interessierte Hörer:innen werden voll auf ihre Kosten kommen. Büchereien mit entsprechendem Publikum können das Hörbuch gerne einstellen.