Kommst du raus spielen?

Der Wolf ist hungrig! Er setzt seine ganze Hoffnung auf ein durchgehend als "kleines Tier" bezeichnetes Wesen, das in einer Höhle sitzt und sich tagelang nicht herauslocken lässt, welches Spiel auch immer der Wolf ihm anbietet. Erst als er das einsetzt, wonach er selbst am meisten giert, nämlich Essen in Form eines Donuts, gibt das Tier seine Zurückhaltung auf und steht als riesiger Bär vor dem Wolf! Nun wird der Spieß umgedreht - der Bär wartet fortan vor der Höhle und lockt nun seinerseits mit zweifelhaften Anreizen. - Das leicht abstrakt reduziert, ansprechend und stets mit klarer Aussageabsicht illustrierte Buch lebt von dem Überraschungsmoment, dass nichts so ist, wie es scheint! Der Wolf will nicht wirklich spielen und das "gejagte" Tier ist nicht klein; Hinweise in den Illustrationen findet der aufmerksame Beobachter zur Genüge: so liegt neben dem Wolf ein Fangnetz sowie Essbesteck bereit, er liest mit hängender Zunge ein Kochbuch, er verplappert sich, zudem reagiert das Tier auf das Stichwort "Hunger" mit einem auffällig markerschütternden Laut (gut "lesbar" illustriert). Einen Hinweis auf die Größe des Tieres gibt es nicht, durchgehend zu erkennen sind seine aus dem Dunkel der Höhle hervorleuchtenden Augen, die aber keine weiteren Schlüsse zulassen. Die Lust am Betrachten dieses Buches wird eher noch wachsen, wenn man weiß, was passiert; es entsteht eine Spannung bis hin zu dem Punkt, an dem der selbstgewisse Betrüger mit seiner eigenen List gefangen wird! Breit empfohlen.