Castro ist tot!
Der Journalist und Regimekritiker Juan Valero wird von der kubanischen Polizei verschleppt. Zur gleichen Zeit begibt sich der Autor auf die Insel und schildert ihren unvergleichlichen in der Zeit stehen gebliebenen 50er-Jahre-Charme, der jedoch von der Unterdrückung durch das Regime Fidel Castros gezeichnet ist. Schlechte Straßen, Slums und Palmenstrände. Während das lyrische Ich einerseits die Geschichte Kubas, Land und Leute durchaus wortgewandt beschreibt, kommt die eigentlich spannende Geschichte Valeros weniger in Fahrt. Insgesamt baut sich der Spannungsbogen vom Beginn bis zum Ende des Buches eher ab als auf, was angesichts des ersten Leseeindrucks wirklich schade ist. Am Ende kommt es zu einem recht einfallslosen Schluss. Letztendlich ist solch ein "Doku-Roman" auch nicht als seriöse geschichtliche Quelle zu gebrauchen. In diesem Fall hätte ein reiner Roman oder eine echte Dokumentation den Leser/innen sicher mehr Freude bereitet und einen größeren pädagogischen Wert gehabt. (Übers.: Ines Schütz)
Benjamin Haßler
rezensiert für den Borromäusverein.
Castro ist tot!
Didier Goupil
Haymon (2009)
120 S.
fest geb.