Lea, Opa und das Himmelsklavier
Leas Opa wohnt zwei Länder weiter in Italien. Doch zu den Familiengeburtstagen ist er immer da und hat die tollsten Ideen, was Lea und er anstellen könnten. Und für ihn ist die Musik ganz, ganz wichtig, in Italien hat er sogar einen Flügel. Dann
stirbt er und Lea macht sich ausgiebig Gedanken darüber, wie sein Klavier mit nur einem Flügel zu Opa in den Himmel kommen soll. - Wunderschön ist dieses Bilderbuch über den Tod des geliebten Großvaters. Ein Widerspruch? Mitnichten, denn Leas kindliche Sichtweise, aus der die Geschichte konsequent erzählt wird, findet ganz eigene Bilder und Strategien, mit dem Verlust fertig zu werden. Lea denkt praktisch und findet in den sie umgebenden Erwachsenen Menschen, die darauf eingehen und selbst Trost daraus schöpfen können. Die sprachliche Umsetzung der Geschichte in knappe kindliche Sätze wirkt lange nach, verdeutlicht Leas auch widerstreitende Gefühle und nimmt ihre Adressaten mit. Die Illustrationen spiegeln die heitere und tapfere Lea auch farblich wider, Behl vermeidet die Düsternis, die oftmals thematisch ähnliche Titel auszeichnet. - In dieser gelungenen Kombination von ansprechenden Bildern und gekonnt erzähltem Text findet man selten ein Bilderbuch, das mit diesem ernsten Thema alle Bestände bereichert.
Beate Mainka
rezensiert für den Borromäusverein.

Lea, Opa und das Himmelsklavier
Andrea Karimé ; Anne-Kathrin Behl
Picus-Verl. (2011)
[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5