Bergkristall - Der Heilige Abend

Stifters Erzählung "Bergkristall" ist ein Klassiker unter den Weihnachtsgeschichten, eine hochromantische Biedermeierpoesie. Sie in einem Bilderbuch für heutige Kinder zu erzählen, ist eine sehr lohnenswerte Idee, geht es doch um Ausgrenzung von Bergkristall - Der Heilige Abend Fremden, auch wenn diese nur aus dem Nachbartal stammen. So ergeht es der Mutter von Sanna und Konrad. Sie und auch die Kinder werden nachhaltig als "Fremde" behandelt, bis die Kinder im Schneesturm einer Weihnachtsnacht verloren gehen und die Suche nach ihnen den Ort vereint. Leider wird die Möglichkeit des Themas kaum genutzt, denn der Text orientiert sich sehr eng am Original und "kürzt" lediglich. Sicherlich eine beachtliche Leistung, aber ein flüssiger oder für Kinder geeigneter Text ist dadurch nicht entstanden; die Erzählung wirkt abgehackt und hat eher den Charakter eines nüchternen Berichts, vor allem an Schlüsselstellen. Die eigentliche Botschaft, wie ein Dorf sich "bekehrt", wird nicht wirklich herausgearbeitet, sie wird lediglich als neue Tatsache benannt. Die weichen und warmen, sehr harmonisch wirkenden Illustrationen zeigen, dass hier eine schöne Möglichkeit vergeben wurde. - Empfohlen werden kann das Buch dann, wenn auf dialogische und erzählend begleitete Betrachtung gesetzt wird; Vorlesen sollte man vermeiden. Für Kinder ab 4 Jahren.

Birgit Karnbach

Birgit Karnbach

rezensiert für den Borromäusverein.

Bergkristall - Der Heilige Abend

Bergkristall - Der Heilige Abend

eine Geschichte von Adabert Stifter, nacherzählt von Anita Sansone Cotti ; mit Bildern von Maja Dusiiková
Bohem (2021)

[32] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 605375
ISBN 978-3-85581-580-7
9783855815807
ca. 16,95 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 4
Systematik: KK
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