Morning Glories - Band eins. Für eine bessere Zukunft

Sechs völlig verschiedene Jugendliche werden zu ihrer eigenen Überraschung in die Morning Glory Academy, eine Schule für Hochbegabte, aufgenommen. Das Motto der Schule lautet "Für eine bessere Zukunft". Wie die Neuen feststellen, verbindet sie nur ihr Geburtsdatum. Schon bald wird dem Leser klar, dass die Schüler in einem sadistischen Lager gelandet sind und die Lehrer brutale Folterer sind. Als erste wird Casey durch drakonische Maßnahmen dazu gezwungen, die bellsche Gleichung, wonach Realität nicht lokal begrenzt sein darf, zu zitieren. Die Frage nach der Realität, nach Gegenwart und Vergangenheit spielt eine zentrale Rolle. Immer wieder gibt es Flashbacks, eine mittelalterliche Folterszene wird eingeschoben und ein verlockend roter Apfel taucht im Hintergrund vieler Szenen auf. Dieses alptraumhafte Geschehen, verbunden mit brutalen Darstellungen, wirft nur Fragen auf, gibt aber keine Antworten. Die farbigen Zeichnungen unterscheiden gekonnt die Realitätsebenen - einige Szenen sind Ton in Ton, andere realistisch gefärbt. Die Charaktere werden fein durch Mimik, Gestik und andere Details differenziert. Ein faszinierender, jedoch auch verstörender Einstieg in eine Reihe, der für ältere Jugendliche sicher spannend ist.