Golem und Dschinn

Ende des 19. Jahrhunderts erschafft Rabbi Schaalmann nach den Wünschen eines reichen Lebemanns einen Golem mit dem Aussehen einer Frau, neugierig und intelligent. Auf der Überfahrt nach New York verstirbt der Meister. Ohne Meister und völlig ahnungslos kommt der Golem in der fremden Stadt an. Glücklicherweise trifft er bald auf einen weisen Rabbi, der ihn als Wesen aus Erde erkennt und ihm Unterschlupf gewährt. Der Schmied Arbeely befreit gleichzeitig einen Dschinn aus einer Flasche, der dort seit Jahrhunderten gefangen war, und durch einen Zauber auch weiterhin nicht frei sein kann. Als Golem und Dschinn sich eines Nachts begegnen, erkennen sie rasch ihre Besonderheiten und die Einsamkeit des jeweils anderen. Beide können nachts nicht schlafen, der Golem sehnt sich nach einem Meister, um ihm zu dienen und leidet darunter, dass er die Bedürfnisse der Menschen um ihn herum wahrnehmen kann; der Dschinn verzehrt sich nach Freiheit. Der Schauspieler Boris Aljinovic schafft es, die märchenhafte Atmosphäre gut zu vermitteln und liest gefühlvoll und einfühlsam diese fantastisch-zauberhafte Geschichte vor, die mit Elementen der jüdischen und arabischen Mythologie spielt und gleichzeitig eine fesselnde Einwanderer- und Freundschaftsgeschichte ist. Empfohlen für Hörer mit Durchhaltevermögen, die fantastische Geschichten lieben.