Matomora Matomora
Matomora kann als Einziger in seiner muslimischen Familie (und Umgebung) lesen und schreiben, sieht mit elf Jahren in seinem abgeschiedenen Dorf in Südtansania zum ersten Mal Weiße und verfolgt von da an die Spur dieser weißen Missionare aus Deutschland. Diese fördern ihn, und nachdem er getauft ist und die Schule abgeschlossen hat, fliegt er nach Europa, studiert dort Medizin und kommt auch in das Fahrwasser der 68er Bewegung. Dann engagiert er sich für afrikanische Freiheitsbewegungen ("Frelimo" u.ä.) und entscheidet sich damit für einen Weg, den seine deutschen Förderer nicht von ihm erwartet hatten. Doch auf verschlungenen Pfaden wird er schließlich dennoch Initiator und Leiter von "Kiuma", einem neu entstehenden christlichen Dorf nahe seiner tansanischen Heimat, in dem u.a. in einem Krankenhaus, zwei Schulen und mehreren Handwerksbetrieben den Bewohnern der ganzen Region geholfen wird (und das das christliche Hilfswerk "wortundtat" mitfinanziert, eine Initiative des Essener Unternehmers Heinz-Horst Deichmann). Das bewegte Leben dieses außergewöhnlich unternehmungslustigen Afrikaners, der mit fast 70 Jahren sich als Arzt und Unternehmer immer noch einsetzt für seine Mitmenschen in einer der ärmsten Gegenden Afrikas, beschreibt Hanna Schott in all seinen Phasen, Brüchen und wunderlichen Wendepunkten berührend, anschaulich und stellenweise geradezu spannend. - Für alle Büchereien wärmstens zu empfehlen.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Matomora Matomora
Hanna Schott
Neufeld (2012)
158, VII S. : Ill. (z.T. farb.), Kt.
kt.