Das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede
Doro Mays zweite von drei Töchtern hat neben dem Downsyndrom zusätzlich starke autistische Züge. In ihrem zweiten Buch über das Leben mit Tina (nach "Meine besondere Tochter", BP/mp 10/837) schildert die Mutter ihre Erfahrungen und Gedanken vor allem im Hinblick auf die Zukunftssicherung für das erwachsene Kind, das Leben im Wohnheim, Arbeit, Urlaub und Sexualität. Sie schreibt über die Vorzüge, aber auch die Defizite der in Deutschland für behinderte Menschen bestehenden Infrastruktur und über die nicht für alle Betroffenen positiven praktischen Folgen der politisch gewollten Inklusion. Und sie bricht eine Lanze für die Betreuer. - Doro May hat gelernt, vielem mit Humor zu begegnen, schildert Schwierigkeiten und Sorgen aber ohne Beschönigung. Das Buch ist unabhängig vom ersten lesbar und nicht nur für betroffene Angehörige sicher eine Hilfe, sondern es leistet für alle Interessierten wichtige Aufklärungsarbeit; daher auch schon für kleinere Bestände eine sinnvolle Anschaffung.
Monika Graf
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede
Doro May
Neufeld (2016)
141 S.
kt.