Das Glück von Frau Pfeiffer
Die Autorin Husch Josten (*1969 in Köln) bringt ihre Leser zunächst durch wirre Episoden durcheinander, indem sie u.a. von Lee Curtin erzählt, die seit Tagen nach Dienstschluss auf der Terrasse von Tom's Deli in London sitzt und aus einem persönlichen Spleen heraus mitgehörte Mobilfunkgespräche unbekannter Personen feinsäuberlich notiert. Als sie mit ihrem neurotischen Freund und Wohnungsgenossen Bruno Hornyak die durch ihre Gesprächsnotizen entdeckte fast hundertjährige Aurora Pfeiffer mit ihrer Haushälterin Emma in einem nahegelegenen musealen Stadthaus findet und aufsucht, entpuppen sich Schritt für Schritt spannende Vorgeschichten aller dieser vier Hauptfiguren samt ihrer exzentrischen Angehörigen, die sich durch einen skurrilen Wunsch von Frau Pfeiffer - eingebettet in eine kluge Lebensbotschaft - in Frankreich überraschend in Wohlgefallen auflösen. Neben der Aufdeckung wirrer Lebens- und Liebesverhältnisse erfreut den Leser die lebendige und frisch erzählte Geschichte mit ihren klugen und nebenbei eingestreuten Weisheiten und ihrem hintergründigen Humor - in Zeiten einer Finanzkrise im bürgerlichen London ... - Ein Roman "aus dem Geist der Romantik, der dem Alltag ein Schnippchen schlägt" (Salzburger Nachrichten). Für Büchereien dringend empfohlen.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Glück von Frau Pfeiffer
Husch Josten
Berlin University Press (2012)
211 S.
fest geb.