Franziska, die Trisomie und das stille Ende
Renate Ebert lebt mit ihrer Familie in einem Dorf bei Karlsruhe, als sie mit 39 Jahren zum zweiten Mal schwanger wird. Sie arbeitet als Schulsekretärin. Die Diagnose "Trisomie 18" trifft die Frau wie ein Fausthieb, denn mit der Hiobsbotschaft wurde
noch prognostiziert, dass das Neugeborene wegen schwerer Organschäden nicht lebensfähig sein würde. Ihre widersprüchlichen Gefühle und Gedanken verarbeitete sie in E-Mails an eine Freundin. Aus diesem Briefwechsel entstand zehn Jahre später dieses Buch. Die Leserin spürt die tiefe Traurigkeit in vielen dunklen Stunden der Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Daneben spricht aus den Zeilen aber auch ganz viel Mut, Kraft und Liebe, das Kind auszutragen und sein Schicksal zu teilen. - Das Buch zeigt, dass es offenbar Mütter und Eltern gibt, die ein todkrankes, zum Sterben verurteiltes Ungeborenes lieben und ersehnen und sich der eigenen Trauer und den Reaktionen des Umfeldes stellen. Für alle Bestände empfohlen.
Gudrun Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Franziska, die Trisomie und das stille Ende
Renate Ebert
Mabuse-Verl. (2012)
126 S. : Ill.
kt.