Ein Dings namens Schröder
In Lillys Familie herrscht am Heiligabend der ganz normale(?) Weihnachtswahnsinn: Baum schief, Stamm zu dick, Werkzeug nicht vorhanden. Schwiegermütter im Anmarsch, Essen noch nicht fertig, streitende Eltern. Kein Wunder, dass Lilly da Reißaus nimmt. Als sie gemeinsam mit ihrem muslimischen Freund Karim bei einer Schneeballschlacht ein wenig entspannen konnte, wird sie auch noch von einer seltsamen Frau auf einem Motorroller angefahren. Schröder heißt die. Glaubt sie zumindest, so sicher ist sie sich nach dem Zusammenprall nämlich nicht mehr. Schröder hat es allerdings in sich und sorgt mit einem Besuch bei Lillys Eltern für ein echtes Weihnachtswunder. Getreu Otto Wiemers "Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel." erzählt El Kurdi hier von einem sehr unkonventionellen, verwirrten, sehr resolutem Wesen, das selbst gerade vergessen hat, was es genau ist. Das macht aber nichts, denn Weihnachtsfriede verbreitet dieses "Dings" indessen schon. Ein weiterer "Kleiner Roman" für LeserInnen, die mit literarischen Welten jenseits Sätzen wie "Der Ball rollt" begeistert werden. Gerne empfohlen.
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein Dings namens Schröder
Hartmut El Kurdi ; Marine Ludin
Tulipan-Verl. (2017)
59 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 7
Auszeichnung: Erstlesebuch des Monats