Dreimal anziehen, weg damit
Begriffe wie "Nachhaltigkeit" oder "Bio" werden zwar vielfach verwendet, aber trotz aller Siegel bei der Herstellung von Kleidung zu wenig beachtet bzw. praktiziert. In diesem aufwendig recherchierten Buch informiert die Autorin über die bekannten Arbeitsbedingungen in Asien und Osteuropa, über die stagnierende, aber vierteljährlich neue Kollektionen auf den Markt werfende Modebranche, über die Vertriebskanäle und das Siegelwirrwarr und stellt Kleidung produzierende deutsche Mittelständler und deren Produkte vor. Ausführlich beleuchtet sie die Herstellungsverfahren unserer Kleidung und die verwendeten natürlichen und künstlichen Materialien mitsamt der chemischen Aufbereitung, den globalen Markt für gebrauchte Kleidung und die Recyclingmöglichkeiten. Welche Siegel gegenwärtig hilfreich sind, führt sie im Anhang an ebenso wie Onlineshops und Websites, die Biokleidung vertreiben. Obwohl der Text bisweilen etwas sprunghaft wirkt, sind die konkreten Fakten mitsamt der Forderung nach einem global standardisierten Öko-Label für jeden Verbraucher beim Kauf der eigenen Kleidung von unmittelbarer Bedeutung. Ein vielfältiger, lesenswerter Einblick, für alle Büchereien.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Dreimal anziehen, weg damit
Heike Holdinghausen
Westend (2015)
223 S.
kt.