Stanislaw Petrow: der Mann, der den Atomkrieg verhinderte

Oberstleutnant Stanislaw Petrow war als Ingenieur im Kalten Krieg beim Aufbau des sowjetischen Raketenfrühwarnsystems beteiligt. Bedingt durch den technologischen Vorsprung der USA fühlte man sich in Moskau militärisch verwundbar. 1983 ging das Stanislaw Petrow: der Mann, der den Atomkrieg verhinderte Raketenfrühwarnsystem der Sowjetunion in Betrieb. Es handelte sich um ein satellitengestütztes System, was durch russische Großrechner die Daten analysierte. Petrow übernahm als Hauptverantwortlicher die Vertretung der Nachtschicht vom 25. auf den 26. September 1983. In dieser Nacht meldeten die Computer fünf Mal mit "höchster Glaubwürdigkeit" einen Start amerikanischer Atomraketen. In allen Fällen signalisierte Petrow seinen Vorgesetzten im Kommandozentrum einen Fehlalarm. Damit verhinderte er einen realen atomaren Gegenschlag der Sowjetunion. - Die Autorin schildert die angespannte, weltpolitische Lage des Jahres 1983 zwischen den USA und der Sowjetunion. Die sowjetische Führung rechnete mit einem Überraschungsangriff der USA. So macht Jacobs deutlich, wie wichtig die Reaktion von Petrow in dieser Nacht für uns alle war und ist. Jacobs endet mit einem Plädoyer, auch heute bei den neuen Dissonanzen zwischen Russland und den USA die Gefahr eines Atomkriegs u.a. "aus Versehen" zu bannen, indem man die Atomwaffen endlich abschafft. - Ein Buch zum Kalten Krieg und trotzdem noch immer leider aktuell.

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Stanislaw Petrow: der Mann, der den Atomkrieg verhinderte

Stanislaw Petrow: der Mann, der den Atomkrieg verhinderte

Ingeborg Jacobs
Westend-Verl. (2015)

238 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 583592
ISBN 978-3-86489-111-3
9783864891113
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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