Das Haus auf dem Weg
Herr Kiljung ist mit Frau Yun verheiratet und besitzt ein Eisenwerk in Seoul. Als traditionsbewusstes Familienoberhaupt duldet er keinerlei Regelverstöße der fünf Kinder. Doch er kann nicht verhindern, dass sich Korea auf den Weg in den globalen Wettbewerb macht und dabei auch die Kultur des Landes einem grundlegenden Wandel unterzieht. In dieser Situation versucht jedes Familienmitglied, seinen Weg zu finden. Dabei muss Herr Kiljung erleben, wie sich die Kinder von der Tradition entfernen und wie Frau Yun mit zunehmendem Alter in die Demenz flüchtet. Ihre Tochter Eunyong ist noch die einzige, die sich um den Zusammenhalt der Familie kümmert. Die aus unterschiedlichen Perspektiven geschilderte Geschichte beginnt um 1975 und setzt sich fort bis in die 90er Jahre. - Ein komplexer Roman mit Gefühl und Respekt für die handelnden Personen, ohne deshalb sentimental zu sein. Sehr empfehlenswert. (Übers.: Christina Youn-Arnoldi)
Bernhard Huber
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Haus auf dem Weg
Lee Hye-Kyoung
Pendragon (2005)
283 S.
fest geb.