Pawnee

Dieser Westerncomic schließt sich lose an Frenchmen (BP/mp 13/230) an: 1811, sieben Jahre später, gelangt die französische Gräfin mit einem Begleiter nach Philadelphia und will sich einem Treck gen Westen anschließen, um von St. Louis aus ihren Pawnee verschollenen Bruder Alban und dessen Freund Louis zu suchen. Ein großes Wagnis, da sich Engländer und Franzosen weiterhin in Nordamerika bekämpfen und viele Indianerstämme wegen der zunehmenden Übergriffe auf ihr Land kriegerisch gestimmt sind. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt von Alban, dem immer noch wegen Mordes gesuchten Deserteur. Dieser hat Louis aus den Augen verloren und möchte nicht länger als Trapper leben, sondern nach Europa zurückkehren. Die dritte, den Auftakt bildende Geschichte, handelt von einem kleinen Trupp marodierender Weißer, der wahllos Indianer umbringt und fortan von deren Rächern verfolgt wird. Geschickt verschmelzen alle drei Stränge im Laufe der Erzählung immer stärker. Die Aquarellzeichnungen sind betörend schön: Indianisches Leben und Landschaften werden detailreich und brillant in Szene gesetzt, ohne dass Gewalt und die Grausamkeiten einer feindseligen, voller Gefahren steckenden Umwelt geschönt werden. Auf 25 zusätzlichen Seiten bietet der Band Einblicke in das Skizzenbuch dieses ungemein talentierten Zeichners und Erzählers. In niveauvollen Angeboten graphischer Literatur für Erwachsene ein Muss.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Pawnee

Pawnee

Patrick Prugne
Splitter (2014)

103 S. : überw. Ill. (farb.), Kt.
fest geb.

MedienNr.: 580042
ISBN 978-3-86869-656-1
9783868696561
ca. 22,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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